Freitag, 17. Mai 2013

Von Meinungen zu Daten kommen

Beim Gespräch über Pretotypen erzählte mir gestern abend ein Freund noch die folgende Geschichte, die ich sehr passend fand zur Frage, wie man von Meinungen zu echten Daten kommen kann:

Ein Hersteller von modischen Halstüchern hatte für die nächste Kollektion viele Entwürfe gemacht. Bevor er nun seine Auswahl für die Produktion selbst trifft und damit das Risiko eingeht, dass er am Geschmack seiner Kundinnen vorbeitrifft, kam er auf die Idee, eine möglichst repräsentative Auswahl seiner Kundinnen einzuladen und diese die Auswahl treffen zu lassen. Diese Fokusgruppe wählte also unter den Entwürfen für die nächste Kollektion und mit diesem Ergebnis warf der Halstuchhersteller die Produktion an. Die Enttäuschung war groß, als die Verkaufszahlen weit hinter den Erwartungen zurück blieben. Ein kluger Kopf bei dem Halstuchhersteller kam nun auf die Idee, es beim nächsten Mal etwas anders zu machen. Er lud wieder eine repräsentative Auswahl von Kundinnen ein, diesmal sollten sie allerdings in Modemagazinen Werbeanzeigen des Unternehmens beurteilen. Dies taten die Damen auch sehr gewissenhaft. Als Belohnung für ihre Mühen sollten sie sich dann aus einer Auswahl von Halstüchern bedienen. Was tat das Unternehmen dann? Es ging mit denjenigen Halstüchern in die Produktion, die von den Damen mitgenommen wurden. Das Kluge an diesem Vorgehen war, aus Meinungen auf geschickte Weise und ohne nennenswerten Mehraufwand zu tatsächlichen Daten zu gelangen, nämlich zu einer Statistik über die tatsächlich nachgefragten Halstücher innerhalb der Test-Zielgruppe.

Dies ist eine sehr geschickte Art zu Pretotypen. Falls jemand für diese Vorgehensweise weitere Beispiele hat oder eine passende Bezeichnung findet, freue ich mich über Kommentare.

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