Mittwoch, 23. Oktober 2013

Was sind Ideen wert? Und was hat das mit Pretotyping zu tun?

Neulich bin ich auf diesen Blog-Beitrag von Derek Sivers gestoßen, in dem Derek die Meinung vertritt, dass Ideen an sich nicht wirklich etwas wert sind, sondern nur Multiplikatoren für die Ausführung sind.

Dabei klassifiziert er die Ideen folgendermaßen:

Schlechte Idee = -1
Schwache Idee = 1
Geht-So Idee = 5
Gute Idee = 10
Sehr gute Idee = 15
Glänzende Idee = 20

Die Ausführung bewertet er mit Geldbeträgen:

Keine Ausführung = $1
Schwache Ausführung = $1000
Geht-So-Ausführung = $10,000
Gute Ausführung = $100,000
Sehr gute Ausführung = $1,000,000
Glänzende Ausführung = $10,000,000

Er meint: "Um Geschäft zu machen, multipliziere beides."

Die glänzende Idee, ohne Ausführung, ist gerade mal $20 wert.
Die glänzende Idee braucht glänzende Ausführung, um $200.000.000 wert zu sein.

Deswegen wolle er nichts von den Ideen der Leute hören. Er sei nicht interessiert, bevor er nicht ihre Ausführung sieht.

Was hat dies mit Pretotyping zu tun? Ich meine, sehr viel. Denn wenn wir unterstellen, dass die meisten Innovatoren, also die Gründer und Entrepreneure, aber auch die Produktentwickler in bereits etablierten Firmen, mindestens "Gute Ausführung" leisten, dann kostet es einfach viel Geld (und auch Zeit), wenn diese gute Ausführung auf "Schlechte" bis "Geht-So"-Ideen angewendet wird. Wie soll man es den Ideen denn auch ansehen, in welche Klasse sie gehören? Abstrakte Ideen treffen auf subjektive Meinungen. Da kann Pretotyping helfen. Durch Pretotyping sollte mit vergleichsweise sparsamen Einsatz von Ressourcen in möglichst kurzer Zeit herausgefunden werden, in welche "Klasse" eine Idee gehört. Damit "spart" man sich die teure "Glänzende Ausführung" in der Anwendung auf eine Idee, die das nicht verdient hat. Denn eine noch so gute Ausführung macht eine "schlechte Idee" nicht besser.


Image credit: solarseven / 123RF Stock Foto